Diese Frage habe ich im letzten Jahr recht oft gestellt bekommen. Was zum Henker hat dich geritten, dass du plötzlich Triathlon machen willst? Oder: Du willst was??? Bist du da nicht ein wenig zu alt/zu unsportlich/zu dick dazu? 

Ich will ehrlich sein, genau diese Aussagen haben mich noch mehr angespornt, es zu versuchen. Im Januar 2019 startete ich meinen drölfzigsten Versuch mit dem Laufen (Joggen für die Österreicher/innen) anzufangen und es gelang mir tatsächlich, auch dauerhaft dabei zu bleiben. Im Januar 2020 war das nächste Ziel gesetzt, ein Halbmarathon. Den lief ich dann alleine, hier im Odenwald, im April 2020, da wegen des Coronaviruses, das damals Einzug in unserem Land hielt, alle Wettkämpfe abgesagt wurden. 

Dann ging 2020 durchs Land mit allen virtuellen Wettkämpfen, die es so gab, aber irgendwie fehlte mir etwas. Nur Laufen wollte ich nicht mehr, auch keine viel längeren Strecken, denn ich hatte immer wieder mit Knieverletzungen zu kämpfen. 

Über Freunde und Bekannte stieß ich eines Tages auf eine Gruppe bei Instagram und Facebook. Die nannte sich „Fräulein Triathlon“. Diese organisierte für ihre Follower kleine Online Challenges und Wettbewerbe über die Corona-Zeit. Im Sommer 2020 verfolgte ich das Geschehen auf deren Accounts noch aus der Ferne. Schwimmen, Radfahren und Laufen, direkt hintereinander, wäre das für mich machbar? 

Ich beobachtete die Accounts, las die vielen tollen Geschichten der Frauen, die sich an den Challenges beteiligten, schätzte die tolle, freundliche und aufgeschlossene Art und Weise, wie dort miteinander umgegangen wurde und erkannte: Die sind ja alle keine wirklichen Supersportler, die meisten der Mädels in der Gruppe sind Hobby-Sportler, genau wie ich. Alle sind hier in erster Linie, weil sie sich einer Herausforderung stellen wollen, ihre Grenzen und Möglichkeiten ausloten wollen und sie hier eine tolle Anlaufstelle gefunden haben. 

Als Rookie in dem Sport hat man Fragen. Viele Fragen – auch mir erging es so. 

Muss ich Kraulen können? Brauche ich unbedingt ein Rennrad? Wie läuft das mit dem Umziehen zwischen den einzelnen Etappen bei einem Wettkampf? Trägt man da einen Badeanzug? Was ist ein Triathlonanzug und brauche ich einen Neopren?

Nebenstehende Fragen sind nur ein klitzekleiner Auszug, aus den vielen 100en von Fragen, die einem da so in den Kopf kommen. Bei den Fräuleins konnte ich sie alle stellen und sie wurden mir immer beantwortet. Es gab keine dumme Frage. Niemals! An dieser Stelle mal ein dickes DANKE! an alle, die mir immer mit wertvollen Tipps und Tricks geholfen haben. 

Im Winter 2020/2021 wagte ich es dann auch und ich meldete mich für den Fräuleins-Wintercup an. Schon war ich mittendrin in der Triathlon Welt und sie hielt mich fest bis zum heutigen Tag und lässt mich nicht mehr los. Ich liebe diesen Sport, die Abwechslung, die Gemeinschaft. Ich liebe es, was der Sport aus mir gemacht hat, vor welche Hürden er mich immer wieder stellt, welche Herausforderungen er immer wieder für mich parat hat. Ich wachse täglich ein kleines Stück, denn jede Herausforderung, die ich meistere bringt mich weiter. 

Wie es mir bei meinem ersten Fräuleins Cup erging und wie der Weg dann weiter ging, bis ich das erste Mal an einer Startlinie bei einem richtigen Triathlon stand, erzähle ich in einem andere Post. 

Schreibe mir gerne in die Kommentare deine Fragen zu diesem tollen Sport, oder aber auch die Erfahrungen, die du machen konntest, ich freue mich über jede Nachricht hier.