Als ich 2019 den Entschluss fasste, regelmäßig laufen zu gehen, war mein Equipment übersichtlich. Ich hatte ein Paar Laufschuhe, Leggings, die ich vom Indoor-Sport noch übrig hatte und ein paar Sport-Shirts. Schnell wurde mir klar, dass das Laufen in Kombination mit dem Musikhören einfach noch ein wenig mehr Spaß machte, also nahm ich immer das Handy mit und stopfte mir die Headsets in die Ohren, die beim Kauf des Telefons dabei waren. 

Die Ernüchterung war groß, denn entweder hielten die Headsets nicht in meinen Ohrmuscheln, ständig musste ich am Sitz nachbessern, oder die Kabel waren mir immer irgendwie im Weg. Ausserdem war das Klangerlebnis alles andere als befriedigend. 

So durchforstete ich das Internet nach Bluetooth-Kopfhörern. Leicht sollten sie sein, Bügel sollten sie haben, damit sie nicht mehr aus dem Ohr fallen können und die Klangqualität sollte auch überzeugen. Der Markt war groß, viele namenhafte Hersteller hatten sich mittlerweile im Sportsegment mit entsprechenden Kopfhörern positioniert, doch ich stieß bei meiner Suche auch auf die Marke „AfterShokz“. Die warben mit Kopfhörern, die nicht – wie alle anderen – direkt in der Ohrmuschel platziert wurden, sondern den Ton mittels Knochenleitungstechnologie übertragen. Manch einer mag das aus der Hörgeräteakustik kennen. Da wird diese Technologie auch immer wieder angewandt. Ich wurde neugierig und startete den Versuch mit diesem neuen System und wurde mit den AfterShokz Aeropex wirklich glücklich. Die Kopfhörer begleiteten mich fortan bei jedem Lauf. 

Mittlerweile gab es bei AfterShokz ein paar Neuerungen. Allem voran wurde der Markenname ein wenig verändert. „Shokz“ hat seine Produkte weiter entwickelt und verbessert, Neuerungen auf den Markt gebracht. Die verbesserte Version des Aeropex heißt jetzt Openrun. Zusätzlich hat man einen weiteren Hörer auf den Markt gebracht, den Openrun Pro, den ich nun seit einigen Wochen für euch auf Herz und Nieren testen durfte. Hier möchte ich jetzt von meinen Erfahrungen und Erkenntnissen berichten. (Der Kopfhörer wurde mir gratis zur Verfügung gestellt, der Testbericht spiegelt meine persönlichen Gedanken zum Produkt wieder) 

Der Openrun Pro – ein Gamechanger? 

Im direkten Vergleich zum „alten“ Modell, dem Aeropex fallen auf den ersten Blick kaum Veränderungen auf. Optisch gleicht er diesem Vorgänger fast haargenau. 

Die Bedienknöpfe sind an den gleichen Stellen zu finden, auch die Form ist kaum unterschiedlich, ich habe zumindest keine gravierenden Unterschiede ausmachen können. Dennoch hat sich einiges verändert. Hier liste ich euch mal die Verkaufsargumente von Shokz auf, die ich persönlich auch als absolut relevant erachte: 

  • Knochenleitungstechnologie, die das Ohr offen lässt, was es dem Sportler ermöglicht Umgebungsgeräusche zu erfassen und nicht in seiner „eigenen Blase“ zu laufen/radeln, was zu einer Konfliktvermeidung beitragen kann. 
  • Neue Technologie, um vor allem im Mittel- und Hochfrequenzbereich einen klaren Sound zu ermöglichen. (2 zusätzlich eingebaute Bassverstärker unterstützen das Klangerlebnis) 
  • Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden und eine Schnell-Ladefunktion. Lade dein Gerät 5 Minuten auf und du kannst wieder bis zu einer Stunde Musik genießen. 
  • Duales, geräuschunterdrückendes Mikro, damit du auch klare Telefongespräche führen kannst. 
  • IP55 wasserfest – das heißt, dass weder Schweiß, noch Regen den Kopfhörern etwas anhaben können. (Zum Schwimmen sind sie NICHT geeignet, hier gibt es ein anderes Modell von Shokz, das ich dir hier verlinke
  • Magnetisches Ladekabel (das kennen einige vielleicht schon von anderen Herstellern. Kein Gepfriemel oder suchen von Anschlüssen. Kabel an die Ladebuchse heben und der Magnet macht den Rest. Finde ich persönlich genial! 

Wie steht es nun um meine Erfahrungen, was überzeugt mich, was vielleicht nicht so sehr? Ich muss sagen, ich bin von diesem Modell auf alle Fälle genauso begeistert, wie von dem Vorgänger, den ich hatte. Ich setze die Kopfhörer auf, laufe los und muss kein einziges Mal während eines Laufes mehr etwas am Sitz verändern. Sie sitzen einfach perfekt. Nichts drückt, nichts verrutscht. Das Handling ist einfach. Es gibt genau 3 Knöpfe und diese sind intuitiv  zu bedienen. Rechts, an dem Teil das hinter dem Ohr am Kopf anliegt befinden sich auf der Unterseite 2 Druckpunkte. Mit diesen wird die Lautstärke reguliert. Der Knopf zum lauter Stellen ist gleichzeitig der Ein- & Ausschaltknopf.  Auf der linken Hörerseite befindet sich ein Druckknopf mit dem sich Telefonate annehmen lassen, bzw. man in seiner Playlist hin und herspringen kann. Das war es auch schon. 

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

Friedrich Nietzsche

Ich schätze es sehr, dass mein Gehörgang nicht durch einen „Knopf im Ohr“ vor den Umgebungsgeräuschen abgeschirmt ist. Vor allem an Tagen, wo auf den üblichen Laufstrecken auch viele Fahrradfahrer unterwegs sind, hat mich dieses System schon vor einigen plötzlichen Überraschungen bewahrt. 

Man hört es – trotz Musik oder Podcast – wenn sich von hinten etwas nähert und ist einfach vorbereitet. Ich wohne ja eher ländlich und kann auf Strecken laufen, wo keine oder kaum Autos unterwegs sind, kann mir aber vorstellen, dass dies in der Stadt auch ein enormer Vorteil sein kann, wenn man den Verkehr rundherum auch noch hören kann. 

Ich werde immer wieder zu nach Nachteilen dieser Art der Kopfhörer gefragt, oder nach Punkten, die mich vielleicht nicht zu 100% überzeugen. 

Das einzige, was mir da tatsächlich einfallen würde, ist die Tatsache, dass die Hörer sich nicht einfach so in einer Hosentasche oder dem Laufrucksack verstauen lassen, wenn man sie nicht braucht. Das ist allein schon dem Material und der Form geschuldet. Für die Aufbewahrung und den Transport ist im Lieferumfang eine Tasche enthalten, die man dafür nutzen kann. Unterwegs hat man die aber natürlich nicht immer dabei. Ich hänge mir die Kopfhörer bei Nichtgebrauch einfach um den Hals, bzw. lasse sie einfach auf dem Ohr, denn dort stören sie nicht. 

Auch der Preis ist für viele unter euch sicher ein wichtiger Faktor. Die Openrun Pro liegen direkt beim Hersteller bei 189,95 EUR, es gibt aber auch günstigere Einsteigermodelle (Openmove, 89,95 EUR), mit denen man durchaus auch seine Freude haben wird, wenn man bereit ist ein paar Abstriche in Kauf zu nehmen. Im mittleren Preissegment stehen dann noch die Openrun zur Verfügung, die das Nachfolgermodell zu den Aeropex sind, aber zusätzlich die Schnell-Ladefunktion bekommen haben. 

Zusammenfassend bleibt mir nur zu sagen, dass der Openrun Pro meinen älteren Aeropex nun abgelöst hat, ich bin sehr zufrieden, auch wenn sich der Lieferumfang im Laufe der Jahre etwas verringert hat (bei den Aeropex waren damals noch eine Bauchtasche und ein zweites Ladekabel dabei, all das gibt es hier nicht mehr). Von mir gibt es für dieses Produkt volle 5 von 5 möglichen Punkten und damit ihr euch noch ein besseres Bild machen könnt, habe ich euch noch ein kleines Unboxing Video da gelassen. 

Solltet ihr noch Fragen haben, oder eure Erfahrungen mit mir teilen wollen, dann schreibt mir gerne in die Kommentare.