Morgen ist Raceday

Morgen ist Raceday. Wer hätte das vor wenigen Wochen noch gedacht. Nach einer sehr langen Laufpause, wegen eines schmerzenden Knies und diverser anderer gesundheitlicher Post-Covid-Einschränkungen hatte ich eigentlich alle Wettkämpfe in diesem Jahr schon abgeschrieben und auch abgesagt.

Erstens kommt es anders…
…und zweitens, als man denkt. So hat das oft meine Oma zu mir gesagt. Sie sollte Recht behalten. 
Ich habe das Training sehr schleifen lassen. Vor allem das Lauftraining. In diesem Jahr stehen noch keine 100 Laufkilometer in meinem Strava Profil. Das rennen andere in einer Woche, oder einem Monat. Ich konnte aber einfach nicht. Als es dem Knie langsam wieder besser ging, hatte ich mit Kurzatmigkeit zu kämpfen. Verdacht auf Lungenembolie. Kaum war das überstanden, lag ich erst mal 14 Tage mit C flach und brauchte danach sehr lange, bis der Körper wieder an etwas wie Sport denken konnte. 
Mit Radfahren schaffte ich langsam wieder den Einstieg, da hatte ich den Puls gut im Griff. Die Sache mit dem Laufen, die braucht einfach noch viel Zeit. Daher fiel meine Entscheidung recht früh im Jahr, dass ich meine geplanten Wettkämpfe absagen werde und mich lieber aufs Genesen konzentriere. 
Dann lief es aber doch wieder etwas besser als gedacht und entdeckte bei Instagram den Aufruf zur Teilnahme am Holzland Triathlon, der ganz in der Nähe stattfinden sollte. 
Ich sah es als Wink vom Schicksal an und meldete mich an. Morgen soll´s los gehen. 
Und da ist sie wieder…
 …meine „Freundin“, die Panik. Pünktlich am Vorabend des Raceday. Wird das alles klappen? Bist du nicht ein wenig schlecht vorbereitet? Warum gehst du schon wieder freiwillig in den Neckar, das fandest du doch in Heilbronn schon schrecklich? Wie wird das klappen, mit dem Schwimmen, du hast kaum trainiert? Und die Laufstrecke, da stand was von „hügelig“, ist das eine gute Idee? 
 Mein Gemütszustand schwankt von „ich lauf gleich Amok“, zu „das wird schon alles gut gehen“ und wieder zurück. Es ist vor jedem Wettkampf das gleiche Szenario. Aber wahrscheinlich gehört das einfach dazu. 
Irgendwie wird da wohl jeder damit zu kämpfen haben. 
Wovor habe ich eigentlich Angst?

Das frage ich mich gerade beim Schreiben dieses kurzen Beitrages. Ich weiß, dass ich nicht um den Sieg kämpfe. Ich war und werde mich in den Ranglisten immer im hinteren Drittel befinden und das stört mich auch nicht weiter. An Wettkämpfen nehme ich nicht mit dem Gedanken teil, um zu gewinnen. Ich mache das, weil ich Spaß daran habe, an meine eigenen Grenzen zu gehen, mich zu fordern und mich selbst zu übertreffen. Ja, es könnte passieren, dass ich auch mal als letzte aus dem Wasser komme, vom Rad steige und gemeinsam mit dem Schlussfahrrad durchs Ziel komme. Und wenn? Was wäre daran so schlimm? Irgendjemand kommt immer als Letzte(r) ins Ziel. Vollkommen egal! 

Was zählt ist doch eigentlich nur, dass man Spaß hat und sich nicht vom Schweinehund und/oder der Angst besiegen lässt. Dann hat man schon gewonnen, oder? 

Falls ich morgen am Start wieder an mir zweifle, erinnert mich bitte jemand an meine eigenen Worte hier? Danke im Voraus. 😀 

Wie es gelaufen ist, erzähle ich euch dann in ein paar Tagen! An